
Mit rund 200 Einsatzkräften von Feuerwehr, THW, DRK,
Bundespolizei und der Deutschen Bahn fand am Samstagvormittag (5.4.2025) eine groß angelegte
Übung im Führungsbezirk Leonberg statt. Ziel der mehrstündigen Einsatzsimulation war es,
die Zusammenarbeit in komplexen Gefahrenlagen zu stärken und eine neue Führungsstruktur
auf ihre Praxistauglichkeit zu testen.
Im Landkreis Böblingen sind die Feuerwehren in vier Führungsbezirke mit jeweiligen
Führungshäusern in Sindelfingen, Böblingen, Leonberg und Herrenberg (Standort Gäufelden)
unterteilt. Die Übung diente insbesondere dazu, die Abläufe zwischen diesen Strukturen zu
optimieren und gleichzeitig die Leitstelle zu entlasten. Hierbei übernahm erstmals der
moderne Einsatzleitwagen 2 „ELW 2“ die Kommunikation, um die Übung komplett vom
Tagesgeschehen abzutrennen.
Koordinator Wolfgang Zimmermann, Kommandant der Feuerwehr Leonberg und
stellvertretender Kreisbrandmeister, zeigte sich nach der Übung zufrieden: „Solche
realitätsnahen Übungen sind entscheidend, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein. Die
Einsatzkräfte haben professionell agiert und wertvolle Erfahrungen gesammelt.“
Im Rahmen der groß angelegten Übung am Samstag wurden mehrere realitätsnahe
Einsatzszenarien erfolgreich im Führungshaus bewältigt. Hierbei übernahm der
stellvertretende Kreisbrandmeister Rainer Just die Gesamteinsatzleitung und hatte somit den
Überblick über alle Einsatzszenarien, welche teilweise parallel abgelaufen sind. Dazu zählte
ein schwerer Verkehrsunfall auf der A8 bei Rutesheim, ein Industriebrand in Weissach, eine
ausgelöste Brandmeldeanlage in einem Altenheim in Weil der Stadt sowie eine
Großtierrettung.
Hierbei lag der Fokus bei diesen lediglich auf dem Papier existierenden Einsatzlagen
insbesondere auf der Arbeit im Führungshaus – also der übergeordneten Koordination, der
strukturierten Kräfteplanung sowie der Kräfteanforderung bei weiteren
Führungshausbezirken. Ziel war es, die Zusammenarbeit auf Führungsebenen unter
realistischen Bedingungen zu erproben und die Abläufe zwischen den verschiedenen
Aufgabengebieten effektiv aufeinander abzustimmen. Es wurden rund 300 Einsatzkräfte auf
dem Papier verplant, um neben einer schnellen Einsatzabwicklung immer einen
ausreichenden Grundschutz für die restlichen Städte und Gemeinden im Landkreis aufrecht
erhalten zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt der Übung lag auf zwei realitätsnah simulierten Einsatzszenarien,
die den Einsatzkräften besondere Herausforderungen abverlangten. In Magstadt wurde ein
großflächiger Waldbrand angenommen, bei dem rund 30.000 Quadratmeter Waldfläche
betroffen waren. Die schwierige Löschwasserversorgung erforderte den koordinierten Einsatz
von Schlauchwagen und Tanklöschfahrzeugen über weite Wegstrecken. Zeitgleich wurde in
Leonberg ein Bahnunfall geprobt: Ein umgestürzter Baum blockierte eine S-Bahn, mehrere
Fahrgäste – darunter auch mobilitätseingeschränkte Personen – mussten unter erschwerten
Bedingungen evakuiert werden. Insgesamt waren bei diesen beiden Einsatzlagen rund 200
Einsatzkräfte im Einsatz.
Besonderes Augenmerk lag dabei nicht nur auf der Zusammenarbeit der verschiedenen
Hilfsorganisationen, sondern vor allem auf der Kommunikation zwischen dem Führungshaus,
den einzelnen Einsatzstellen und der Leitstelle. Ziel war es, die Informationsflüsse zu proben
und die Koordination in solchen komplexen Lagen möglichst effizient und lageangepasst zu
gestalten.
Martin Wuttke, stellvertretender Landrat und zuständig für Bevölkerungsschutz und
Feuerwehrwesen, betonte: „Nur durch intensive Trainings wie dieses können wir die
Koordination und Kommunikation zwischen den Einheiten verbessern. Das stärkt unsere
Einsatzfähigkeit im Ernstfall erheblich. Ein Dank gilt allen Einsatzkräften, die sich für diese
Übung Zeit genommen haben.“
Rainer Just und Wolfgang Zimmermann ziehen gemeinsam ein positives Fazit aus der Übung.
„Das Konzept hat sich als funktional erwiesen und bedarf nur noch kleiner Anpassungen in
den Details, die bereits bei der Konzepterstellung diskutiert wurden. Mögliche Fehler werden
im Nachgang analysiert und entsprechend überarbeitet, um sicherzustellen, dass im Ernstfall
alles reibungslos abläuft. Ein wichtiger Punkt, der sich bereits jetzt deutlich gezeigt hat, ist die
Notwendigkeit, den Grundschutz stets sicherzustellen. Neben den Übungslagen wurde auch
ein Realeinsatz durch die Leonberger Einsatzkräfte erfolgreich bewältigt.“ (FW Leo)






















